Psychodrama und Arbeitserziehung
Psychodrama und Arbeitserziehung
J.L.Moreno

 

Ziel des Psychodramas ist die Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität.

Konstruktives spontanes Handeln ist zustande gekommen,

wenn der Protagonist für eine neue oder bereits bekannte Situation

eine neue und angemessene Reaktion findet.“

– Moreno, 1959

Dieses Ziel wird auch für den Gruppenprozess als Ganzes angestrebt.

Mit Hilfe der Gruppe soll sich der Protagonist

von festgefahrenen Rollenstrukturen oder Rollenkonserven befreien.

 

 

Pädagogische Anwendungsformen

Psychodramatische Landkarte

 

-- Psychodrama in der Erwachsenenbildung (Personal- und Organisationsentwicklung)

-- Psychodrama im Unterricht (Szenische Didaktik)

-- Einzelpsychotherapie bzw. -beratung

 

Obwohl das Psychodrama ursprünglich als Gruppenpsychotherapie konzipiert war, haben sich auch Formen der psychodramatischen Einzelarbeit etabliert, sowohl in der Psychotherapie wie in der Beratungsarbeit (Coaching, Supervision). Die fehlenden Mitspieler werden hierbei durch Gegenstände (Stühle, Kissen etc.) ersetzt, zuweilen übernehmen auch die Berater bzw. Psychotherapeuten kurzfristig Rollen.

 

So ruft das Spielen selbst ambivalente Reaktionen hervor. Viele Teilnehmer/Innen kleben lieber auf ihren Stühlen, möchten lieber reden, diskutieren, analysieren und kritisieren, als aufstehen, sich zeigen und etwas von sich preiszugeben. Gleichzeitig wird das Spielen auf der Bühne als interessant erlebt. Die erste Herausforderung besteht darin, Teilnehmer/Innen bei der Erzählung von Abläufen dazu zu motivieren, innerhalb des Stuhlkreises kurze Standbilder und auch kleine Szenen aufzubauen.

Sind die Teilnehmer/Innen diese Form der Arbeit erst einmal gewöhnt, ist es leicht, den Stuhlkreis zu öffnen und eine Bühne aufzubauen[1]. (Gregor Göb 1991)

 

[1] Gregor Göb: 1991 Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie von 2/93. Psychodramatische Konzepte stationärer Drogentherapie.